Gestern in Solothurn sprach ich mit Peter Bichsel. Zwischen Lesung und Lesung standen wir vor dem Landhaus und tauschten Erinnerungen aus an seine grossartige Salander-Rede in der Gottfried Keller-Gesellschaft; er mutmasste, sie sei für die Germanisten wohl verstörend gewesen. Dann gab er mir die Erlaubnis, seine Geschichte mit Alfonsina Storni wiederzugeben – hier ist der erste Teil.
„Einsamkeit – die Formel ist einfach, ein altes Thema der Literatur, aber einer Literatur, die von Männern geschrieben wurde, und die Einsamkeit der Frau ist etwas anderes – vielleicht deshalb, weil sie in vier Wänden stattfindet. Ich fürchte mich, als Mann in diese Geschichte einzudringen, und ich fürchte mich, die Dinge dieser Geschichte zu benennen.“ (Peter Bichsel)